von links: August Lustfeld, Bernd Bausch und Wolfgang Rösler© Kreisverband für Wasserwirtschaft NienburgNeue Leute drehen am Wasserhahn, Bernd Bausch übergibt Geschäftsführung
Vor über 200 Gästen wurde der Geschäftsführer des Kreisverbandes für Wasserwirtschaft Bernd Bausch (58) in die Freizeitphase der Altersteilzeit verabschiedet. Der Kreisverband hat seinen Sitz in Nienburg und ist in den Geschäftsbereichen Trinkwasserversorgung, Abwasserbeseitigung und Gewässerunterhaltung tätig.
Die Moderation der Verabschiedung erfolgte durch den Verbandsvorsteher des Kreisverbandes Herrn Dirk Dohrmann, der auch gleichzeitig Verbandsvorsteher des Wasserverbandes „Am Sandkamp“ ist. Er hob die Verdienste von Bausch für den Kreisverband hervor und machte dies an der Entwicklung des Verbandes deutlich: Als Bernd Bausch 1979 seine Tätigkeit in der Geschäftsführung beim Kreisverband aufnahm, beschäftigte dieser 28 Mitarbeiter und hatte ein Wirtschaftsplan-Volumen von 1,3 Mio. DM. Heute werden 75 Mitarbeiter beschäftigt. Das Wirtschaftsplan-Volumen beträgt 5,7 Mio. Euro. Bausch war von Anfang an in die Geschäftsführung des Betriebes eingebunden, fast 20 Jahre als stellvertretender Geschäftsführer, seit 1998 als Geschäftsführer.
Zahlreiche Redner würdigten die Leistung von Bausch. Der Verbandsvorsteher des Wasserverbandes „An der Führse“ betonte in seiner Rede die menschliche Seite von Bausch. Dieser sei eine sympathische Führungsfigur gewesen. Kurt Damke, der dem Wasserverband „Nienburg-Süd“ von 1972 bis Anfang 2009 vorstand, unterstrich, dass es u. a. durch die sachliche und gründliche Amtsführung von Bausch gelungen ist, die Parteipolitik aus der Verbandsarbeit herauszuhalten. Es ging immer um die Sache. Friedrich Könemann als Verbandsvorsteher des Unterhaltungs- und Landschaftspflegeverbandes „Meerbach und Führse“ verwies auf Großprojekte aus der Gewässerunterhaltung (Verbesserung des Hochwasserschutzes Rehburg-Loccum, die Renaturierung des Blenhorster Mühlbachs und die naturnahe Umgestaltung des Steinhuder Meerbachs), die in der Amtszeit von Bausch umgesetzt wurden. Wilhelm Schlemermeyer als Vertreter der Wasser- und Bodenverbände der Gewässer III. Ordnung blickte in die Zukunft und war zuversichtlich, dass die Geschäftsführung mit dem neuen Geschäftsführer August Lustfeld ebenfalls hervorragend sein wird.
Der Personalratsvorsitzende Thorsten Edel lobte Bausch, der immer hinter seinen Mitarbeitern gestanden habe und besseren Argumenten von Mitarbeitern gegenüber stets aufgeschlossen war. Landrat Eggers machte deutlich, dass der Kreisverband aus einer beim Landkreis Nienburg angesiedelten Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände entstanden sei. Der Landkreis sei sozusagen der Vater des Kreisverbandes. Das Kind habe sich prächtig entwickelt und sei heute auch Dank der weitsichtigen Geschäftsführung durch Bausch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region.
Bausch zeigte sich gerührt über die Lobesworte und machte deutlich, dass sie ihm fast unangenehm sind, er lebe ja noch. Neben einem Dank an seine Mitarbeiter dankte er insbesondere den Gremienmitgliedern und Verbandsvorsteher, die die Interessen des Kreisverbandes in den Jahrzehnten nachdrücklich vertreten haben und deshalb einen maßgeblichen Einfluss auf die positive Entwicklung des Kreisverbandes haben. An den Verbandsvorsteher des Kreisverbandes Dirk Dohrmann gewandt, sagte er: „Mach weiter so, unsere Mitglieder haben es verdient. Du bist der richtige Mann, am richtigen Ort.“ Bausch machte deutlich, dass ihm die Arbeit in den über 30 Jahren immer Spaß gemacht hat. Man solle aber gehen, wenn es am schönsten ist. Nun sei der Zeitpunkt dafür gekommen.
Bausch hob hervor, dass der Kreisverband ein wertvoller Dienstleister für seine selbstständigen Mitglieder sei. Diese entscheiden über die Aufgabenerfüllung in Ihren Verbänden. Die Mitglieder beschäftigen aber kein eigenes Personal. Sie lassen die Betriebs- und Geschäftsführung durch den Kreisverband mit seinen 75 Mitarbeitern durchführen. Dieser rechnet nach Aufwand ab. Durch die Bündelung des Personals beim Kreisverband ergeben sich Synergieeffekte. Die Mitglieder bezahlen nur die bezogenen Leistungen. Durch den Personalpool ist auf den Anlagen kein Reservepersonal für Urlaub und Krankheit vorzuhalten. Zudem kann die Rufbereitschaft wirtschaftlich organisiert werden.
Für seine Mitglieder betreut der Kreisverband 2 Wasserwerke, 1.300 km Trinkwassernetz, 20.000 Trinkwasserhausanschlüsse, 7 Kläranlagen, 160 Hauptpumpwerke, 660 Kleinpumpwerke, 580 km Kanalnetz und unterhält 480 km Gewässer II. Ordnung und 360 km Gewässer III. Ordnung. Während die Trinkwasserversorgung und die Abwasserbeseitigung in weiten Teilen des Landkreises Nienburg (von Eystrup im Norden, von Rodewald im Osten bis Diepenau im Südwesten) durchgeführt wird, erstreckt sich die Gewässerunterhaltung von Asendorf im Landkreis Diepholz bis in die Region Hannover (Schneeren, Steinhude) und in den Landkreis Schaumburg (Wiedensahl, Hagenburg).
Dem Dipl. Betriebwirt Bausch folgt sein bisheriger Stellvertreter August Lustfeld (55), der an der Fachhochschule Suderburg seinen Dipl. Ing. der Fachrichtung Wasserwirtschaft und Kulturtechnik erworben hat. Neuer stellvertretender Geschäftsführer wird der kaufmännische Abteilungsleiter Gaylord Kurre (39). Der Dipl. Verwaltungswirt (FH) und Dipl. Kaufmann (FH) absolvierte kürzlich nebenberuflich an der Universität Kassel ein Studium, dass er als „Master of Public Administration“ (MPA) abschloss.
Änderung der
Abwasserabrechnung/
Gartenwasserzähler