Kläranlage Eystrup
Die 1. Kläranlage der Gemeinde Eystrup wurde in den Jahren 1957/58 als Tropfkörperanlage gebaut. In den Jahren 1968/69 wurde sie nach Plänen des Ingenieurbüros Preuß, Osterode, erweitert und auf das Belebungsverfahren umgestellt.
Wesentliche Elemente der gebauten Anlage waren die biologische Stufe, bestehend aus dem Belebungsgraben und dem Nachklärbecken mit einem Laufkreisdurchmesser von 25 m und einer Randwassertiefe von 1,25 m.
Im Jahr 1985 wurde eine Erweiterung der Schlammbehandlung vorgenommen. Der Emscherbrunnen und der Tropfkörper aus der Anlage 1957/58 wurden als Eindicker bzw. als Schlammsammelbehälter umgebaut.
Mitte der Achtzigerjahre wurde die Anlage von Prof. Dr. Ing Braha überplant. Im Jahr 1992 begann der Ausbauschritt zur Errichtung einer Löschkalk- und Kohledosieranlage, einer Sandfiltrationsanlage und die Installation eines der ersten Prozessleitsysteme Deutschlands. Dieses Leitsystem musste jedoch nach kurzer Zeit aufgrund gravierender Mängel wieder außer Betrieb genommen werden.
In einem späteren Gutachten von 1995 (Professor Dr. Meier, Suderburg) wurde die Kläranlage als eine Anlage mit vielen baulichen und verfahrenstechnischen Mängeln beschrieben, die die Stickstoffelimination nicht gesichert einhalten kann. Empfohlen wurde 1995 die Erweiterung der Kläranlage Eystrup auf eine Ausbaugröße von 18.000 Einwohnerwerten sowie eine weitergehende Entwässerung des anfallenden Klärschlamms.
In den folgenden Jahren wurde die Anlage durch die Hydro-Ingenieure GmbH aus Osnabrück Schritt für Schritt ausgebaut und optimiert. Im 1. Bauabschnitt wurde die mechanische Reinigungsstufe und das Betriebsgebäude saniert und ein zusätzliches Belebungsbecken errichtet. In den Jahren 2001 - 2003 wurde die Schlammentwässerung errichtet und die Schlammspeicherung erneuert und den Bedürfnissen angepasst.
Kläranlage Eystrup (Himmelfahrt 2013 bei Radtour „Hoya macht mobil“)© Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg
In 2011 wurde das alte Nachklärbecken durch einen Neubau ersetzt. In 2015/2016 wurde als letzte Ausbaustufe der Oxidationsgraben aus dem Jahre 1968 abgebrochen und durch ein modernes Belebungsbecken mit energieeffizienter Druckluftbelüftung ersetzt.
Kläranlage Eystrup im April 2016. Das alte Oxidationsbecken im linken hinteren Bereich samt Gebläsehütte wurde abgebrochen. Dafür wurde ein neues Belebungsbecken im mittleren Bereich einschl. Betriebsgebäude mit Gebläsestation errichtet. Es fehlt noch die Eingrünung der von den Bauarbeiten betroffenen Flächen.© Kreisverband für Wasserwirtschaft Nienburg